Ausbildungsleiter Thorsten Womelsdorf (r.) unterweist den Auszubildenden Tobias Dickel (l.) und Praktikant Claas-Martin Kaiser an der
Maschine.
Nach der Ausbildung ist bei der Firma AGRODUR noch lange nicht Schluss
Akribisch und visionär präsentiert sich die AGRODUR Grosalski GmbH & Co. KG in Schwarzenau – und stellt bei aller technischer Innovation den Menschen in den Mittelpunkt.
„Die Mitarbeiter sind die Triebfeder des Unternehmens, nicht die Maschinen“, erklärte Thomas Bieber, Leiter des Kompetenzzentrums für Elektro-Fluid, beim Pressegespräch im Vorfeld der ersten Bad Berleburger Ausbildungsmesse, bei der auch das Schwarzenauer Unternehmen vertreten sein wird.
Ein Satz, der die Philosophie des Familienunternehmens auf den Punkt bringt. Denn jeder einzelne Mitarbeiter soll an seinem Arbeitsplatz zur Weiterentwicklung und zum Wachstum beitragen und sich als Teil eines erfolgreichen Ganzen fühlen. Und der Zusammenhalt, der daraus erwächst, ist überall spürbar! Beim Rundgang durch die Hallen und Büros war augenfällig, dass das Betriebsklima stimmt. Ein echtes Pfund, mit dem die Firma AGRODUR im Kampf um Fachkräfte und Auszubildende wuchern kann. Der soziale Führungsstil ist auch daran erkennbar, dass einiges für die Mitarbeiter getan wird – vom Gesundheitsmanagement bis zur Möglichkeit des E-Bike-Leasings.
Außerdem sind die Mitarbeiter in einem höchst innovativen, modernen Arbeitsumfeld tätig – und das zu etwa gleichen Anteilen in drei ganz unterschiedlichen Markt-Segmenten. Denn die Firma Agrodur ist nicht auf eine Absatzsparte beschränkt, sondern fertigt an drei Standorten für die Automobilbranche ebenso wie für elektrotechnische und medizinische Anwendungsgebiete. Damit hat man sich zukunftssicher aufgestellt und durch Kompetenz und Kundenfreundlichkeit einen weltweiten Kundenstamm aufgebaut. „Wir sind derzeit verstärkt im Bereich der E-Mobilität tätig und produzieren beispielsweise Dämpfungssysteme für den Porsche J1 Elektro, der 2019 vorgestellt wird. Auch Teile des Aston Martin M08, dem Nachfolger des James Bond-Autos, stammen aus unserer Fertigung“, berichtete Thomas Bieber nicht ohne Stolz und fügte an: „Wir arbeiten in enger Abstimmung mit dem Kunden und denken einen Schritt weiter als viele Mitbewerber. Es geht darum, zu erkennen, was die Kunden des Kunden wollen. Dann können wir mit unserem autarken Ideenmanagement tätig werden und kreative Lösungen erarbeiten.“
Die Leistungen reichen von der computergestützten 3-D-Entwicklung und Simulation über die Reinraum-Fertigung bis hin zu einem ausgefeilten Qualitätsmanagement, um den Kunden höchstmögliche Perfektion zu garantieren. Daraus ergibt sich, dass den Mitarbeitern in der Produktion mehr abverlangt wird als einfaches „Knöpfe drücken“. Vielmehr handelt es sich um einen hochtechnisierten, modernen Betrieb, der mit vielen IT-Komponenten arbeitet, die von Verfahrensmechanikern eingerichtet, programmiert und überwacht werden. Es gilt, jederzeit konzentriert und mit dem Blick für das Detail an die Arbeit zu gehen. Wer dies beherzigt, findet bei AGRODUR hervorragende Karrieremöglichkeiten vor. „Grundvoraussetzung ist natürlich Leistungswille – dann stehen unseren Mitarbeitern viele Türen offen“, bekräftigte Thomas Bieber.
„Unser Fokus liegt ganz klar auf eigener Ausbildung – schon allein deshalb, weil qualifizierte Fachkräfte wie Verfahrenstechniker für Kunststoff- und Kautschuktechnologie kaum zu finden sind“, erklärte Personalleiter Reiner Jung.
Ein Beleg: Derzeit sind unter den rund 300 Mitarbeitern am Standort Schwarzenau 19 Auszubildende – was deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Zudem hat das Unternehmen in der Vergangenheit auch schon unqualifizierte Bewerber eingestellt und diese auf dem zweiten Bildungsweg für die eigenen Bedarfe geschult. Dies geschah in enger Abstimmung mit Kooperationspartnern wie der Technischen Hochschule Mittelhessen und dem Kunststoff-Institut Lüdenscheid.
Ein weiterer Vorteil für Auszubildende ist die Übernahmequote von nahezu 100 Prozent. „Wir bilden ausschließlich für den Eigenbedarf aus“, bekräftigte Reiner Jung. Die berufliche Perspektive fängt bei AGRODUR somit bereits am ersten Tag an – und ist schier unerschöpflich. Denn nach einer Ausbildung muss noch lange nicht Schluss sein. So können sich Mitarbeiter durch innerbetriebliche Weiterbildung bis hin zu Projektleitern qualifizieren oder sich extern in Form von Meister- und Technikerschule oder Studium fortbilden – wovon etwa zwei Drittel der Mitarbeiter/-innen auch nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Berufsausbildung Gebrauch machen.
„Wir legen großen Wert darauf, unsere Mitarbeiter im Hinblick auf ihre persönliche Weiterqualifizierung zu unterstützen“, stellte Reiner Jung klar. Denn am liebsten rekrutiert AGRODUR seine Führungskräfte aus den eigenen Reihen. Der Vorteil liegt auf der Hand: „Die Mitarbeiter sprechen die Sprache des Unternehmens“, brachte es Thomas Bieber auf den Punkt. Und sie haben verinnerlicht, dass der Mensch – und damit die Leistung jedes Einzelnen – im Mittelpunkt des Unternehmenserfolgs steht. Einen Einblick ins Innenleben der Firma AGRODUR können interessierte Jugendliche und deren Eltern auf vielfältige Weise gewinnen. Neben Praktika und Ferienjobs sowie der Präsentation auf der Messe am kommenden Samstag, 10. Februar, in Bad Berleburg besteht für Schulabgänger und deren Eltern jederzeit, nach Absprache mit der Ausbildungs-Koordinatorin Lena Kroh, die Möglichkeit zu einer Besichtigung der Firma. „Wir öffnen gerne die Türen und bieten Möglichkeiten, Einblick zu nehmen.
Das Angebot muss nur angenommen werden“, appellierten Thomas Bieber und Reiner Jung unisono.
Text und Bild mit freundlicher Genehmigung der Siegener Zeitung